Die Fortbildung zum Thanatopraktiker hat es in sich: über 12 Monate hat sich Verena Urbanski auf die theoretische und praktische Prüfung vorbereitet. Während dieser Zeit nahm sie an zahlreichen theoretischen und praktischen Lehreinheiten teil – insgesamt über 250 Unterrichtsstunden, viele dicke Bücher und noch mehr Lernkarten. Zusätzlich erfolgten während dieser Zeit immer wieder praktische Arbeiten, um das erlernte Wissen umzusetzen. Begleitet wurde sie in dieser Zeit von ihrem Schwiegervater Bernd Menge, der zu den ersten drei ausgebildeten Thanatopraktikern (Einbalsamierern) in Deutschland gehört.
Diese Fortbildung ist für Bestatter berufsbegleitend konzipiert und wurde von Verena Urbanski nicht nur neben ihrem Beruf als Bestattungsfachkraft sondern auch als Mutter von drei Kindern absolviert. Chapeau!
Was genau ist Thanatopraxie?
Die Thanatopraxie (von griech.: „Tod“, „Gott des Todes“) ist die Kunst und Wissenschaft der Konservierung und auch der hygienischen Vorbereitung eines Verstorbenen. Bei den Methoden der Thanatopraxie stehen folgende Dinge im Mittelpunkt:
- Die Verzögerung des körperlichen Vergehens, um eine längere Abschiednahme zu ermöglichen.
- Ein ästhetisches Äußeres wiederherzustellen (Rekonstruktion) oder zu erhalten, z. B. nach schweren Erkrankungen, Gewaltverbrechen, Verkehrsunfällen und Suiziden.
Außerdem ist sie fast immer Voraussetzung, um Verstorbene ins Ausland überführen zu dürfen.
Um eine Einbalsamierung/thanatopraktische Behandlung durchzuführen, braucht es umfangreiche anatomische Kenntnisse, damit alle notwendigen Versorgungen des Körpers fachgerecht durchgeführt werden. Zum Beispiel erfordert die Injektion von speziellen Lösungen in die Blutgefäße, um das Gewebe zu stabilisieren und zu desinfizieren, ein sehr präzises Verständnis der Blutgefäße und Organe. Dieses Vorgehen konserviert den Körper nicht nur vorübergehend, sondern verleiht Verstorbenen ein rosiges und lebendigeres Aussehen. Auch Blaufärbungen im Gesicht und an den Händen können dadurch verschwinden.
Durch den Einsatz von speziellem Make-up, Wachs oder auch speziellen Airbrushtechniken lassen sich weitere äußere Makel (durch Unfall oder Krankheit) beseitigen, die das Aussehen verbessern und so dazu beitragen, dass Angehörigen ein würdevoller Abschied am offenen Sarg leichter gemacht wird.
Die Dauer einer solchen Behandlung variiert je nach Zustand des Verstorbenen, der gewünschten Behandlung oder Teilbehandlung und den verwendeten Techniken. In der Regel dauert sie 2 bis 4 Stunden.
Die pietätvolle Abschiednahme am offenen Sarg wird immer öfter gewünscht und von uns Bestattern auch fast immer empfohlen, denn es ermöglicht den Hinterbliebenen sich auf eine persönliche und private Weise zu verabschieden und kann einen wichtigen Teil im Trauerprozess darstellen. Dies ist aber immer eine sehr persönliche Entscheidung.
Wir sind dankbar, dass wir Ihnen umfängliche Leistungen und ein breites Wissen anbieten können, die Ihnen das ermöglichen.
Verena Urbanski begann 2012 ihre Ausbildung in unserem Unternehmen als Bestattungsfachkraft, zusammen mit ihrem jetzigen Ehemann Simon Urbanski, der einer der beiden Geschäftsführer der Menge GmbH ist. „Dass ich in Zukunft alle thanatopraktischen Behandlungen in unserer Unternehmensgruppe in Duisburg und Gelsenkirchen oder auch für Kolleginnen und Kollegen durchführen werde, habe ich zu einem großen Teil meinem Schwiegervater und Mentor Bernd Menge zu verdanken und ich bin stolz darauf, dass ich durch diese Fortbildung nun ein wenig in seine Fußstapfen treten darf.“
“Als ich 1987 von meinem Vater das Bestattungsunternehmen übernahm, hätte ich mir nie träumen lassen, was wir als Familie noch alles gemeinsam meistern würden. Als einer der ersten ausgebildeten Thanatopraktiker (Einbalsamierer) Deutschlands, bin ich ebenfalls sehr stolz 2002 der erste Bestatter in Deutschland gewesen zu sein, der in seinem Bestattungshaus ein eigenes Kolumbarium (Urnenfriedhof) eröffnet hat. Ich bin sehr froh und dankbar, dass meine Söhne unser Familienunternehmen mit neuen Ideen weiterführen und ich sie auch heute noch mit meiner Erfahrung und meinem Fachwissen unterstützen darf.”